Salto del Laja, Laguna del Laja und Vulkane Antuco und Lonquimay 05.12. - 09.12.

Unsere Planung für den Südamerikaurlaub hatte immer mit dem Salar de Uyuni geendet. Dorthin wollten wir unbedingt. Alles danach sollte sich vor Ort ergeben, wie in unseren sonstigen Urlauben auch. Doch wir hatten den Salar schon Mitte Oktober erreicht und die Tour über die Lagunaroute mit dem Besuch von San Pedro de Atacama schon Ende Oktober abgeschlossen. Bis zu Marlenes Besuch hier, Ende Dezember, blieb viel mehr Zeit als gedacht. Roger und ich wussten nicht recht, was wir wirklich bis dahin noch sehen wollten. Wir hatten schon so viel gesehen und erlebt, dass für unser Gefühl eigentlich nichts mehr obendrauf passte. Heimweh kam auf. Es dauerte mehrere Wochen, etwa bis Pichilemu, bis wir in einen neuen Urlaubsrhythmus hineinfanden. Und nun sind wir wieder völlig begeistert von dem, was wir sehen.

 

Erst besuchten wir den Salto del Laja, das Iguazu Chiles. Der Laja fällt hier 35 m in die Tiefe. Da das Wasser zur Stromerzeugung umgeleitet wird, rauscht es nur mäßig.

 

Dann sind wir in die Naturparks am Fuße der Anden gefahren. Hier, weiter im Süden, sind die Berge, besser gesagt die Vulkane, schon auf 2.000 m Höhe beschneit. Ein guter Teil der Vulkane ist noch aktiv.

 

Zuerst waren wir im Parque national Laguna del Laja. Der dortige Vulkan Antuco, 2.969 m hoch, ist laut Wikipedia zum letzten Mal 1869 ausgebrochen. Dabei hat seine Lava einen Flusslauf versperrt und so einen Stausee erzeugt, die Laguna del Laja. Hier sind wir über einen der damaligen Lavaströme gewandert. Die Schicht ist mehrere Meter dick, stellenweise massiv, wie aus einer Knetmaschine geflossen, stellenweise in Stücke oder Schollen zerbrochen, Das Material ist hart und scharfkantig wie Glas. Auch kleinere Stücke zerbrechen nicht, wenn man darauftritt. Auch nach gut 150 Jahren wächst hier noch fast nichts. Eidechsen und Käfer huschen darüber.

 

Die graue Vulkanasche liegt zig Meter hoch auf den Hängen und in den Tälern, auch von vorherigen Ausbrüchen. Die Gletscherflüsse graben sich ihren Lauf hinein. Das lose Material rutscht aber immer wieder nach. Es sieht überall aus, als würden Bulldozer planlos gearbeitet haben.

 

Danach sind wir in die Reserva National Malalcahuello weitergefahren, durch grüne Landschaften, die wie bei uns zu Hause aussehen. Hier gibt es Wälder aus Araukarien, das sind die spiddeligen, immergrünen Bäume, deren horizontale Äste sich so selten verzweigen (Roger meint, die stacheligen Teile in deutschen Vorgärten). Aber hier werden sie bis zu 50 m hoch und sind tatsächlich Schönheiten. Wir sind mit nur einem Moped hinaufgefahren zum Vulkan Lonquimay. Dessen Nebenkrater „Navidad“ (Weihnachten auf spanisch) entstand bei seinem Ausbruch am 25. Dezember 1988. Über dessen Ascheschichten führt eine Straße. Diese ist ab einer Stelle nur noch mit Allradfahrzeugen passierbar, weil alles sandig (den passenderen Begriff „aschig“ gibt es nicht) ist. Dort sind wir losgelaufen in die faszinierende Mondlandschaft auf einen Hügel hinauf.

 

Alles war so aufregend, dass wir Nikolaus und Annes Geburtstag komplett vergessen haben!

 

Kommentare: 3 (Diskussion geschlossen)
  • #1

    Hans & Moni (Samstag, 10 Dezember 2016 19:25)

    Hallo ihr beiden,
    Ja, das kennen wir auch,dass der Kopf von so vielen Eindrücken voll ist und nichts mehr rein passt. Da hilft dann nur eine kleine Reisepause zum Verarbeiten und den "Buffer-Overflow" abzubauen. Einfach mal nichts machen...
    Wünschen euch weiterhin unfallfreie Fahrt und viele schöne Momente!

  • #2

    hanno & antje (Mittwoch, 14 Dezember 2016 17:25)

    hallo ihr 2 ...

    ...ist das nicht toll, dass man auch nach so langer tour noch langeweile entwickeln kann ;-))

    stresst euch mal nicht....
    lasst mal die seele baumeln und überlegt in ruhe, wie es weitergehen soll...

    wir hätten da eine idee ...

    wenn euer budget es zulässt...

    1. variante:
    stellt eure mopeds mal gut und sicher weg und macht eine reise ohne .... bucht euch einen flug an einen anderen ort und reist per rucksack für eine kleine zeit ....

    2. variante:

    verschifft die mopeds nach deutschland, fliegt an einen anderen ort und reist per rucksack oder mit auto für ein paar wochen...

    entweder weiter in südamerika, oder auf einem anderen kontinent....

    3. variante:

    ihr überlegt eure abenteuerreise langsam ausklingen zu lassen...
    ... aber bevor ihr in den wahnsinn hier zurückkehrt, nehmt euch eine "quarantäne"-auszeit mit vorbereitung auf die zivilisation.... die umgewöhnung wird noch hart genug....


    alles liebe.hanno&antje







  • #3

    Schröder-Kaiser, Petra (Dienstag, 20 Dezember 2016 01:20)

    ....hier ists nicht besser, eher umgekehrt, die Raserei hat Sie schnell wieder....bleiben Sie im Modus und kommen Sie langsam und gelassen zurück.......