Pichilemu, Chile 21.11. - 29.11.16

Wir verließen Santiago über die Autobahn nach Süden bei schönem Wetter. Rundum war viel großflächige, hochtechnisierte Landwirtschaft zu sehen: Obst, Getreide und schließlich Weinbau. Dort war es dann wieder sehr heiß und trocken. Wir bogen ab auf kleine Straßen nach Westen Richtung Meer. Die Felder und Scheunen wurden kleiner, wir sahen Pferde statt Treckern. Die Menschen leben überwiegend in einfachen Holzhäusern, meist Fertighäusern mit Blechdach.

 

Die Landschaft wurde hügelig und Erdbeerfelder tauchten neben der Straße auf. Erdbeerestände verkauften uns 1 kg für 1.000 Pesos = 1,45 €. In diesem Frühjahr fuhren wir ja mitten in der Erdbeersaison los und wir hatten noch großen Nachholbedarf.

In Meeresnähe änderten sich die Landschaft und Klima extrem. Da der Pazifik vor Chile durch den antarktischen Humboldstrom kühl ist ( zur Zeit 14° ), kühlt auch die Luft in Meeresnähe ab. Bei unserer Fahrt nach Pichemilu gab es auf 20 km Distanz einen Temperatursturz von 30 -35° auf 20°. In den kühlen Landstrichen gibt es flächendeckend Kiefernplantagen und die dazu gehörende Infrastruktur: Sägewerke, Zellulosefabriken, Fertighausproduktion.

Der Küstenabschnitt von hier nach Süden wurde 2010 über mehrere 100 km Länge von einem schweren Tsunami getroffen mit vielen Opfern und großen Schäden. In vielen Orten stehen noch Ruinen, es gibt Baulücken, Neubauten und viele Baustellen. Überall in Strandnähe gibt es Sirenen für die Tsunamiwarnung und es sind Schilder mit Fluchthinweisen aufgestellt.

Der alte Badeort Pichilemu ist heute zugleich ein Surferparadies. Die alten, bunten Holzhäuser erinnern uns an Skandinavien und das Baltikum. Die Dünen sind mit Kakteen und Sukkulenten bewachsen, da es hier nur wenig regnet und nie friert. Auf den Strand aus grauem Sand mit schwarzen Felsen laufen bis zu 2 m hohe Wellen auf. Wir sehen Seehunde, Walfontainen, verschiedenste Wasservögel und Pelikane.

 

Unser Campingplatz, 12 km hinter Pichilemu, hat grünen Rasen, ist 200 m vom Meer entfernt mit Blick auf die Wellen und gehört zu einem Hostel. Deshalb können wir am kalten Abend in den Aufenthaltsraum gehen und die Küche benutzen. Ich buk dort den ersten Stuten dieses Urlaubs für Roger und mich, und dann auf Antrag noch zweimal einen für das Frühstück der anderen jungen, immer hungrigen Hostelbewohner. Auch Elsa und Baptiste kamen für drei Nächte hinzu.

 

Auf den letzten 500 m ungeteertem Weg von der Landstraße zum Campingplatz fuhr ich mir erneut einen Platten, wieder am Hinterrad. Den bekam Roger (mit nur etwas Hilfe von mir) wieder repariert.

 

Wir blieben an diesem schönen Ort schließlich 8 Nächte, das war Urlaubsrekord!

 

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Kommentare: 2
  • #1

    Marlene (Sonntag, 04 Dezember 2016 13:03)

    Das klingt ja endlich mal richtig entspannt :) abgesehen von dem Platten... Aber gut, dass das kurz vor dem Ziel passiert ist

  • #2

    Schröder-Kaiser, Petra.. (Dienstag, 06 Dezember 2016 19:16)

    Es ist immer so spannnend, was Sie schreiben.....würde auch gern Stuten probieren.......er muss sehr gut sein....... :-)