Ab durch die Pampa - oder über Catamarca, Rioja, San Augustin und San Jose nach Mendoza 06.11.– 16.11.

Wir waren aus der trockensten Wüste der Welt, der mehr als 2.000 km langen Atacama in Chile, nach Osten über die Anden nach Argentinien geflüchtet. Denn dort regnet es ein Vielfaches und laut google earth ist es dort auch grüner. Als wir in Argentinien ankamen war es dort jedoch nur ein klein wenig grün. Oasen gab es wie in Chile, nur an Flüssen. Nur kurz wurde es in einem Tal zwischen Jujuy und Salta (Ruta 9) über 50 km frühlingshaft grün und fruchtbar, auch an den Hängen. Schon um Salta wurde es jedoch wieder trocken und dazu heiß. Buschwerk und Sträucher sind spärlich und haben nur dünne filigrane Blättchen. Sie werfen kaum Schatten. Der Boden ist sandig und Grasreste sind gelb verfärbt. Ziegen werden gehalten, selten Rinder oder Esel. Das ist die Pampa. Hier regnet es zwar mehr als in der Atacama, aber fast nur in Januar und Februar.

Wir sind schließlich innerhalb von drei Tagen durch gut 1.000 km Pampa gefahren. Es war sehr trocken und bis zu 40° heiß. Wir haben unsere Motorradhosen und die Arme unter den Motorradjacken nass gemacht um nicht zu überhitzen. Nach je 20 Minuten war alles wieder trocken. In der Stadt Catamarca sagte man uns, es kämen im Sommer noch 10° hinzu, also 50°!

 

Größere Orte sind zig Kilometer voneinander entfernt. Zu Fuß kann man nicht vom Einen zum Anderen gelangen, denn genug Wasser für den eigenen Bedarf auf dem langen Marsch kann man nicht selbst tragen. Wir haben hier auch keinen einzigen Fahrradurlauber mehr gesehen.

 

Grünes Gras und Laubbäume, vor allem die riesigen Flächen mit Weinstöcken und Olivenbäumen, überleben hier nur, wenn sie zuverlässig bewässert werden. Das wird für das „Straßenbegleitgrün“ in den schönen Städten, die wir durchfahren haben, (Cafayate, Catamarca, La Rioja und San Jouan) auch gemacht.

 

Hier, in der Großstadt Mendoza, einer Oase am Fuße des höchsten Andenberges Aconcagua (6.950 m Höhe!) und bedeutendste Weinbauregion Argentiniens, ist die Bewässerung perfektioniert. Das Grundgerüst der Bewässerungsanlagen stammt hier schon aus der Vor-Inkazeit. Wirklich alle Straßenzüge sind Alleen aus großblättrigen Bäumen, die Schatten spenden und das Klima verbessern. Das funktioniert, weil entlang jeder Straße beidseitig ein Kanal verläuft, der die Wurzeln der Bäume rechtzeitig mit Wasser versorgt. Mal sind diese Kanäle überbaut, mal sind sie oben offen. Dann muss man beim Überqueren der Straße aufpassen, dass man einen passend großen Schritt über den etwa 80 cm breiten und 60cm tiefen Kanal macht. Manche Menschen halten den Kanal auch für ein automatischenes Abfallbeseitigungssystem....

 

Es sieht hier in Mendoza aus, wie in der Provence. Unter den Bäumen stehen Stühle und Tische der unzähligen Cafees und Restaurants. Es gibt viele, auch sehr große Parks (alle natürlich ebenfalls komplett bewässert). Es ist nicht heiß, trotz voller Sonne und blaustem Himmel. Panaderias (Bäckereien) mit Baguette und Croissants, Cafees mit Espresso und Capuccino, Heladerias (Eiscafees), Außengastronomie überhaupt, Supermärkte mit gerade noch bezahlbarem Käse: das alles hatten wir monatelang nicht.

 

Die erste Ferienwohnung hier bezogen wir für vier Nächte und verlängerten um drei weitere Nächte. Mendoza ist für uns die richtige Stadt um Erlebtes sacken und neue Pläne wachsen zu lassen.

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Kommentare: 3
  • #1

    Marlene (Montag, 14 November 2016 14:58)

    Kaum zu glauben: hier sind es 40 grad weniger als in der Pampa :(

  • #2

    hanno & antje (Montag, 14 November 2016 17:06)

    ..... es waren heute morgen ca. 42 grad weniger....
    es sind zzt. morgens nur -2 grad aussentemperatur...
    dafür schön feucht ;-))

    lg.hanno

  • #3

    Schröder-Kaiser, Petra (Mittwoch, 23 November 2016 21:01)

    ....heiß....sprichwörtlich....