Machu Picchu 03. und 04.10.

Aguacalientes ist die Touristen- und Hotelstadt im Urwald vor dem Zugang zum Machu Picchu. Dorthin fährt kein Auto und kein Bus. Es besteht nur eine teure Zugverbindung mit der Inka-Rail, die von einer nicht-peruanischen privaten Firma betrieben wird: um 120 Dollar von Cusco und zurück. Zuzüglich Übernachtung, Essen, Eintritt und Bus auf den Berg war uns das viel zu teuer. Von anderen Touristen erfuhren wir, dass es quasi „hintenrum“ doch günstiger und ohne Vorbuchen geht. Der teure Zug fährt nicht nur bis nach Aguascalientes sondern noch 11 km weiter bis zu einem Sackbahnhof. Mit Kleinbussen kann man sich von Cusco aus zu diesem Bahnhof bringen lassen. Geizkrägen wie wir wandern dann entlang des Zuggleises und gelangen so nach Aguascalientes. Es fahren dutzende Kleinbusse und es wandern Hunderte, nicht nur junge Menschen durch den moskitoreichen Urwald. Es war anstrengend aber auch witzig. Um 18:00 Uhr waren wir in Aguascalientes, um 22:00 Uhr im Bett und um 4:00 wieder auf den Beinen, um einen der ersten Busse auf den Berg Machu Picchu zu ergattern. Gegen 6:00 Uhr wurden wir gemeinsam mit etwa 300 Leuten eingelassen. Doch wir sahen nicht den erhofften Sonnenaufgang vor menschenleerer historischer Kulisse sondern standen im Nebel. Der war erstmal mystisch, wurde dann undurchdringlich und schließlich zu Regen. Währenddessen füllte sich die Ruinenstadt unaufhörlich mit Menschen, die sich in bunte Plastikponchos gehüllt hatten. Die wolkenverhangenen, steilen Urwaldberge rundum sind eindrucksvoll, ebenso wie die Größe und Abgeschiedenheit der Anlage. Uns erinnerte das an schottisches Hochland. Am Aussichtspunkt hatten wir für einen ganz kleinen Moment ein Wolkenloch für ein traumhaftes Foto. Wir folgten dem Rundweg durch die Anlage, der keine Bänke zum Betrachten und Verweilen aufweist. Als die Sonne durch die Wolken kam, standen wir, etwas konsterniert, wieder vor dem Ausgang. Doch wir hatten genug gesehen und konnten den restlichen gut 2000 Besuchern des Tages einen sonnigen Aufenthalt gönnen, als wir gegen 9:30 Uhr bei Kaffee und Afelkuchen saßen. Wir genossen unseren schönen, ungehetzten Rückweg über die Gleise und fanden unser Abenteuer Machu Picchu durchaus gelungen, als wir abends gegen 21:00 Uhr unsere Suppe in Cusco aßen.

 

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Kommentare: 4
  • #1

    hanno & antje (Freitag, 07 Oktober 2016 15:39)

    seeehr schöne geschichte :-))

    ... das mit den tausenden regenponchotouris und dem "nur der frühe vogel fängt den wurm" ansatz für die besichtigung von interessanten orten, kennen wir aus neuseeland :-))

    wir hatten das am fox glacier auf der südinsel.... wir waren noch vor den gefühlten millionen japanern, den hubschraubern, den flugzeugen und den bussen am gletscher und konnten den anblick ohne andere menschen geniessen :-))

    liebe grüsse aus dem mittlerweile herbstlich kalten, dunklen und feuchten detmold

    hanno

  • #2

    Schröder-Kaiser, Petra (Sonntag, 09 Oktober 2016 13:04)

    Hahaha, eine seltene Erfahrung.....sehr schön....bei mir ist es auch niemals so wie in den Prospekten/Führern beschrieben. Ein einmalige Erlebnis....MachuPicchu.....
    ich versuche hier bei den wechselhaften Herbsttagen, aber auch Sonne, noch Fassaden vor dem Winter fertigzustellen :( , was in Südamerika wohl bedeutungslos ist, Gott sei Dank.... ....genießen Sie Ihre Freiheit und Gelassenheit.....

  • #3

    Schröder-Kaiser (Sonntag, 23 Oktober 2016 10:08)

    Alles gut ?

  • #4

    Roger und Gudrun (Dienstag, 25 Oktober 2016 13:19)

    Ja, alles gut. Bolivien hat ein schlechtes Internet, sind jetzt in Chile und laden bald Neues hoch. :--)