Über Nasca und 2 Käffer nach Cusco 25.09. - 28.09.

Über die Panamericana gelangten wir durch die heiße Wüste flott zur Stadt Nasca. Wir fuhren direkt zum Flughafen um uns von oben die Nasca-Linien im Wüstensand anzuschauen. Diese Linien wurden vielleicht vor 1300 oder 800 Jahren (keiner kann es wissen) von den dortigen Bewohnern in den verfestigten Sand gekratzt oder durch vielfaches Begehen durch Verdichtung erzeugt. Durch das Verletzen der Sandschicht wird nicht nur das Bodenniveau minimal verändert, sondern es wird auch eine Oxidationsschicht der Wüstenoberfläche entfernt. Aus der Luft sind Linien in Kilometerlänge, Dreiecke, Mensch- und Tierfiguren deutlich zu erkennen. Darüber, warum die Linien in den Sand gemalt wurden, gibt es vielerlei Theorien. (Bitte selbst nachlesen). Die Deutsche Maria Reiche hat einen Großteil der Entdeckerarbeit geleistet und wird in Peru dafür hochverehrt.

Gefährdet ist das Weltkulturerbe durch Allradfahrzeuge und durch El Nino, der seit wenigen Jahren mit intensiven Niederschlägen Teile des Sandes wegspült.

Der Traum vom Überfliegen der Linien wurde schon nach 30 min wahr. Eine kleine Propellermaschine mit 4 Passagieren flog mit uns 8-16 Motive der Nasca-Linien an: erst neigt sich das Flugzeug nach rechts, damit die rechts Sitzenden gucken und fotografieren können, dann nach links. Das ist wie im Kirmeskarussel, nur dass der Flug ca.30 Minuten dauert. Ich habe die Gopro gehalten und Roger die Olympus. Nach ca. 15 Minuten setzen die Fotos aus, nach ca. 20 Minuten zeigt die Gopro das Flugzeuginnere. Uns ging es elendig. Einiges, z.B. die trichterförmigen Wasserspeicher haben wir noch dokumentieren können. Roger war noch am nächsten Morgen „kodderig“. Aber es war ein Traum und ein Erlebnis. Unser 1a-Hotel war nur 5 Minuten weg und wir hatten eine gute Nacht.

 

Am nächsten Morgen ging es knapp 4000 m bergauf, nur Wüste, kein Wasser. Auf 3500 m kam uns ein Motorrad aus München entgegen. Das war Moritz, 30 Jahre, seit 4,5 Jahren Weltenbummler, hatte sich erst eine halbe Stunde zuvor lang gemacht und die Hand verstaucht. „Kaffee? 2. Frühstück?“ „ Aber gerne doch.“ Nach weiteren 10 Minuten kam eine alte BMW. Das war Knut aus Berlin, ca. 50 Jahre, seit gut 3 Monaten unterwegs von Alaska nach Feuerland. „Kaffee? 2. Frühstück“ „Keine Zeit. Dann muss ich ja pinkeln!!!!?????“

Wir alle hatten seit 3 Monaten keine deutschen Motorradfahrer mehr gesehen. Leider trennten sich unsere Wege wieder nach einer halben Stunde.

Durch gefühlte zweitausend Kurven ging es die nächsten beiden Tage bergauf, bergab nach Cusco. In einer kleinen Gasse fanden wir das Hostel Ukumari. Dort konnten wir mit etwas Mühe die Mopeds über zwei Bretter in den Innenhof fahren.

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Bernd (Dienstag, 04 Oktober 2016 09:13)

    Ja, die Welt ist ein Dorf!! Eure Berichte sind total spannend zu lesen.
    Immer weiter so.