Von Cuenca nach Zaruma 02.09.-04.09.

Von der Hochebene um Cuenca ging es herunter fast bis zur Küste durch sehr heiße und sehr trockene Täler, in denen ganz unten dennoch ein Fluss Wasser Richtung Pazifik bringt. Chinesen bauen hier eine kleinere Talsperre zur Stromgewinnung. Am Wegesrand werden Kakaobohnen direkt auf Betonböden oder Planen in der Sonne getrocknet.

Kurz vor dem Pazifik fahren wir wieder hoch in die Berge zu dem hübschen Goldgräberstädtchen Zaruma auf ca. 1700 m Höhe. Dort gibt es Holzhäuser, die sowohl an Wildwest, wie auch ans Baltikum erinnern. In der Stadtmitte ist ein Marktplatz an dem ein Cafe Tische rausgestellt hat. Dort waren wir zweimal Essen, obwohl es dort teuer war und nicht besonders gut schmeckte. Aber es war so schön, dem Treiben zuzusehen.

Wir buchten eine Minentour. Laut dem Guide steht Zaruma auf dem EINEN Berg, der Gold, Silber, Kupfer, Platin etc. enthält, und zwar in Erzadern, die den Berg von Ost nach West durchziehen. 80 – 90 % der Männer würden dort arbeiten. Dabei sind die hiesigen Männer so klein und schmal, dass man Sie in Arbeitskleidung nicht von Frauen unterscheiden kann. Jedes Privathaus hier hätte auf seinem Grundstück eine eigene Mine. Diese erbrächten aber nur ein Zubrot. Die größeren privaten Minen würden gerade das erbringen, was es zum Leben braucht. Die ca. 20 großen Minengesellschaften arbeiteten jedoch sehr gewinnbringend, darunter auch eine Deutsch-Australische. Das Erz wird in Portovelo im Tal am Fluss gewaschen. Nachdem Peru, das das Flusswasser erhält, sich massiv beschwert hätte, sollen weniger Schwermetalle verwendet werden. Der lokale Fußballplatz wird „Estadio de Oro“ genannt. Darunter läge soviel Gold, dass dem Dorf Millionen für den Abbau geboten worden seien. Die Stadt betrachtete den Platz jedoch als kommunale Spardose.

Die Spanier schickten laut unserem Guide die ortsansässigen Indianer unter Cocaeinfluss in die Minen, bis dass es keine Indianer mehr gab. Eine US-amerikanische Minengesellschaft holte zum Schluss aus einer Mine (Mine Sexmo) in 50 Jahren ein Mehrfaches an Gold heraus, wie die Spanier in 350 Jahren. Ein Foto aus den 20er Jahren zeigt einen US-amerikanischen Ingeniuer in feinem Zwirn neben seinen Minenarbeitern, die sämtlichst barfuß arbeiteten.

Am Hotel lernten wir das Agouti kennen, ein Nagetier zwischen Meerschweinchen und Kaninchen, das, wie wir, den „Hotelpark“ genoss.

 

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