Mindo und am Fuße des Cotopaxi 16.-19.08.

Auf der Fahrt von Quito nach Mindo (Mindo-Nambillo Ecological Reserve) fuhren wir erneut über den Äquator Diese zweite Überquerung am Mitad del Mundo, einem großen Monument, welches aber ca. 200m neben dem Äquator steht, haben wir dann nicht mehr zelebriert. Der Wechsel von trockenen, baumfreien Bergen zu wolkenverhangenem Nebelwald ging schlagartig. Gegen 13:00 Uhr waren wir in Mindo (1.250m bei ca. 22-25 Grad) und haben auf der Finca La Bicok eingecheckt (als einzige Gäste). Wir haben unser Zelt auf den überdachten Holzboden gestellt, der eigentlich als „Terrasse“ der Wohnmobilnutzer gedacht ist.. Während des Schreibens schwirren mir hier auf der Restaurantterasse ständig Kolibries um die Ohren.

 

Der Inhaber des Hostels ist etwa Mitte 40 und Franzose. Nach eigener Aussage hat er in Frankreich ein Architekturbüro mit 50 Angestellten geführt, hat 6 Jahre Weltreise hinter sich und lebt nun in Ecuador. Das Wichtigste ist ihm, nun alles langsam machen zu können. Bei Raggaemusik baut er weiter an seinem Hostel rum. Wir haben uns von ihm ein Abendmenue kochen lassen, 3 Gänge + 1 Glas Rotwein. Extra gebackenes Brot, extra nur für uns wurde alles gekocht und serviert, denn wir waren auch hier die einzigen Gäste. Wir saßen allein bei Feuer im Kamin und schöner Beleuchtung in der Gastronomie und wurden verwöhnt. Schööööön.

 

Mindo liegt am Nebelwald. Morgens scheint die Sonne, so intensiv, wie es am Äquator zu erwarten ist und es werden etwa 25-28° erreicht.. Ca. 14:00 Uhr zieht es sicht zu, bis der Himmel komplett grau ist. Es gibt Nebelnässen oder Regen bis zum nächsten Morgen Es kühlte vielleicht auf 16-18° ab. Zum Zelten unter einem Dach optimal!

 

Schon am Hostel gab es Kolibris in mindestens drei Arten. Am Abfahrtstag sahen wir von der Terrasse aus sogar zwei Tucane.

 

Einen Spaziergang zu einem Aussichtspunkt und über Birdwatching-Wege in den dichten Urwald hinein, haben wir auch gemacht. So leise wie möglich über diese Wege zu schleichen um keine Vögel zu vertreiben war sehr schön. Vögel sieht man aber nur, wenn man sie vertreibt, also mehr oder weniger von Hinten. Denn still sitzend sieht man keine Tiere.

 

Nach zwei Nächten haben wir Mindo wieder verlassen und sind zurück bergauf in Richtung Cotopaxi gefahren. In einer Pause kochte Roger mir den geliebten Kaffee. Dort sahen wir, wie Blattschneideameisen ein Riesenblatt zerlegt hatten und konnten sie dabei fotografieren. Auf einer großen Bundes- und Pass-Straße fuhren wir ca. 20 km durch die Wolken des Nebelwaldes in ca. 2500 und 3200 m Höhe. Manchmal waren nur 20 m Sicht möglich und das bei 4-spuriger Straße mit reichlich Kurven. Man wusste nie, ob man auf den Vordermann auffuhr oder von hinten angeschoben werden würde. Gruselig und nass war das. Und plötzlich, etwa 3 km hinter der Passhöhe war die Sicht wieder frei und die Sonne schien. Das ist hier immer so am Übergang von Sierra zu Nebelwald!

 

Wir fuhren einen Overlander Platz an auf kalte 3200 m Höhe, etwa 500 m neben der Panamericana gelegen, die hier sehr gut ausgebaut ist, und ca 10 km vom Fuss des Cotopaxi entfernt.

 

Wir wollten von hier aus so hoch wie möglich auf den Cotopaxi hinauffahren. Der Wunsch wurde uns verweigert, weil Motorräder nicht in den Nationalpark hinein dürfen. Ob aus Lärmgründen, wie uns am Parkeingang gesagt wurde, oder weil viele Mopeds Offroad fahren, oder weil die ecuadorianischen Mopedfahrer eher arm sind, wurde nicht klar.

 

(Siehe späterer Exkurs Nationalparks)

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