Nach Sogamoso und Mongui 09.07. bis 12.07.

Morgens vor 9:00 ging es los nach Sogamoso. Überall in Kolumbien werden Straßen gebaut oder verbessert. So eine Landstraße hatten wir nun erwischt. Wir mussten durch eine Baustellenserie, bei der wir drei mal 15 Minuten Wartezeit (bei 30° zum Glück im Schatten) hatten um jeweils maximal 5 Minuten Baustelle durchfahren zu können. Das kostet Nerven und es gab ein mannigfaltiges Gehupe. Vermutlich damit es nicht noch handgreiflich wird, werden an die Absperrung Frauen gestellt, JUNGE und HÜBSCHE: Roger redete vom Baustellen-Catwalk.

 

Irgendwann war die Bauarbeiten vorbei, aber der Asphalt auch. Mit ca. 20 km/h ging es dann ca. 100 km weiter. Wir sparten dadurch 60 km Umweg, zeitlich war das ein schlechter Deal. Die Landschaft war dafür wunderschön und einsam. Uns ist 6 Stunden lang kein Auto begegnet, nur Mopeds und Reiter, Hunde und Esel. Es ging schließlich auf 3.900 m hoch, obwohl in der Karte nur 2.600 m angegeben waren.

 

Die Strecke war konditionell eine Herausforderung aber es hat sich gelohnt und wir wissen nun, dass die Motorräder auf dieser Höhe einwandfrei laufen. Wir hatten Glück mit dem Wetter, denn bei Regen wären wir „liegen“ geblieben, da die Piste oft lehmig war und dann schmierig geworden wäre. Um 18:00 Uhr erreichten wir die Finca San Pedro in Sogamoso (Höhe ca. 2500m), ein Hostel, indem wir seit langem wieder auf Deutsche trafen.

 

Am nächsten Tag kam um 7:00 Uhr ein Taxi um uns zu einer Wanderung mit Guide zu bringen. Es ging in das ca. 15 km außerhalb auf 2.800 m Höhe gelegene schöne Dörfchen Mongui. Die Wanderung ging wieder bis auf 3900 m und war 18 km lang. Dünne Luft, Sturm mit Regen und Kälte machten uns ordentlich zu schaffen. Die Landschaft war jedoch grandios. Der Guide hatte viel Interessantes über die Natur zu erzählen. Pflanzen die klebten um Insekten zu fangen, Pflanzen die nur Wasser aus der Luft aufnehmen, Stauden die bis zu 300 Jahre alt werden, weil sie jedes Jahr nur einen cm wachsen, braucht man nur ihre Höhe messen, um das Alter zu bestimmen.

 

Auch gab es heilige Stätten von Ureinwohnern. An einer Stelle war ein Becken für Wassergeburten, an einer anderen wurde einmal im Jahr eine Frau mit Gift eingeschläfert und dann der Sonne geopfert, an einer weiteren war eine Felsspalte in der Tote bestattet wurden.

 

Auf der Fahrt zurück zur Finca konnten wir viel Industrie und Bergbau sehen. Denn hier in Sogamoso gibt es sowohl Kohle, die offen an Hängen zu Tage tritt, wie auch Erze und viel Lehm. In Sogamoso werden Ziegel noch an der freien Luft getrocknet und in kleinen Öfen gebrannt. Ein Ringofen wäre da Fortschritt. Es gibt kleine und große Hütten zur Metallgewinnung. Es wird im großen Stil aber auch in kleinen Privatminen Kohle und andere Rohstoffe abgebaut.

 

Der Tag drauf war dann mal zur Erholung da.

 

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Kommentare: 9
  • #1

    Andrea (Dienstag, 12 Juli 2016 10:56)

    Hallo, es tut sooooo gut, im doch eher öden Büroalltag solch wohldosierten optischen-und natürlich auch blogbedingt inhaltlichen- Anteil an eurer Traumreise zu haben! So kommt ihr dann auch um einige Diaabende drumherum, jedenfalls was mich angeht... Tausend Dank und liebe Grüße, Andrea

  • #2

    hanno & antje & otto (Dienstag, 12 Juli 2016 17:00)

    .... fein fein ...

    schön von euch zu lesen.

    seid gegrüßt....

    hanno & antje & otto

  • #3

    Schröder-Kaiser, Petra (Dienstag, 12 Juli 2016 20:53)

    Sehr interessant, ich wär gern dabei.......welch Erlebnis....

  • #4

    Sabine (Dienstag, 12 Juli 2016 22:34)

    Bueno!
    ich bin sprachlos... ein wundervolles Abenteuer! Danke, dass ihr uns daran teilhaben lasst. Ich stöbere gerne auf eurer Seite. Passt gut auf euch auf. Ganz liebe Grüße aus der Nachbarschaft ;)

  • #5

    Ramon (Mittwoch, 13 Juli 2016 18:14)

    Wunderschön, was Ihr uns da so zu lesen gebt! Wir wünschen Euch eine tolle Zeit. Lasst uns bitte weiter an Euren Abenteuern teilhaben. Ihr lebt Euren Traum...
    Viele liebe Grüße von Mella & Ramon

  • #6

    Carla (Donnerstag, 14 Juli 2016 02:50)

    Hi ihr beiden, ich hoffe ihr habt eure Reise heute ohne Barrikaden und andere Hindernisse überstanden! Ich bin mit dem Miniflieger wohlbehalten in Bogota angekommen und hoffe in den nächsten 3 Wochen die LKW Streiks umgehen zu können ;). Gute Reise weiterhin, ich werd so ab und an mal hier nachschauen welch Abenteuer ihr noch erlebt.
    Liebe Grüße, Carla

  • #7

    Daniela&Nicol (Freitag, 15 Juli 2016 03:25)

    Hallo ihr beiden, wir hoffen, ihr habt es mittlerweile aus Sogamosso raus geschafft. Wir hatten einen aufregenden Piratenflug nach Bogota zu sechst im Kleinflugzeug. Hier rollen die Trucks... Viele Grüße und lasst es euch gut gehen,
    Daniela und Nicol

  • #8

    Daniela (Samstag, 16 Juli 2016 20:25)

    Und nun stecke ich nach dem Militärputsch in Istanbul am Flughafen fest... Da war es auf der Finca doch etwas netter. Liebe Grüße an euch und gute Reise euh weiterhin,
    Daniela

  • #9

    Anne (Montag, 18 Juli 2016 06:51)

    das klingt so spannend!
    Die Höhlenexkursion vor ein paar Tagen hätte ich ja auch gene mitgemacht....
    Lasst es euch weiter gut gehen!
    Liebe Grüße
    Anne