Cartagena

 

Wir sind nun den 2. Tag in Cartagena. Das ist eine Caribik-Hafenstadt, die zu Beginn der Kolonialzeit gegründet wurde. Sie hatte das Monopol auf den Sklavenhandel in Südamerika und wurde u.a. dadurch reich. Heute zählt sie 1,2 Millionen Einwohner. Wir sind auf der Halbinsel Bocagrande, einem Sylt Kolumbiens.

 

 

 

Erst heute sind wir ausgeschlafen und schwitzen nicht mehr so. Bislang war es feucht, schwül, sehr warm, aber der Himmel war diesig bis bedeckt. Alle Räume und die Taxis sind übrigens klimatisiert. Heute scheint die fast senkrecht stehende Sonne mit voller Kraft. Das vertragen wir noch nicht und sind über Mittag im Zimmer.

 

 

 

Wenn wir aus dem Hotelfenster sehen, sehen wir rundum auf Baustellen. Alte, kleine Hotels werden abgerissen, Hochhäuser werden errichtet. Es gibt viel Polizei auf den Straßen, auf Motorrädern (mit langen Hosen und dicken Hemden, puuuh). Die Polizisten und wenige Polizistinnen sind alle jung, unter Mitte dreißig.

 

 

 

Wir haben den Eindruck, dass des für die Leute hier bergauf geht. Im Hotelzimmer steht ein Schild, dass Null-Toleranz gegenüber Kinderprostitution kundtut. Bei den vielen Hotel-Neubauten ist es schlau, vorzubeugen.

 

 

 

25 % der Autos auf den Straßen sind Taxis. Sie fahren mit öffentlicher Zulassung um die Blöcke und hupen wenn sie frei sind um Kunden auf sich aufmerksam zu machen. Eine Fahrt kostet weniger, als eine Busfahrt mit einer Person bei uns zu Hause. Ein Taxameter gibt es nicht. Man nennt sein Ziel und fragt nach dem Preis. Dann erst geht es los.

 

 

 

Gegen Mittag fing es an zu regnen. Es war sehr spannend erst mal aus dem trocknen Hotel zu sehen wie die Menschen hier bei 30 Grad mit einem Regenschauer (ca. 1-1,5 Std.) umgehen. Es gibt alles: Schirm, kein Schirm bzw. T-Shirt, Regenjacken auf dem Motorrad, Turnschuhe, Flipflops oder barfuß. Der Moped oder besser Motorradverkehr, die haben hier nur ca. 100- 125 cm³, ließ jedenfalls sofort drastisch nach. Als wir in die Stadt gingen sahen wir, dass es an bestimmten Stellen Wasserablaufprobleme gibt. Dort stand die Straße teilweise bis 20cm unter Wasser. Lustig zu beobachten, wie die Motorradfahrer (Motorradfahrerinnen habe ich hier noch nicht gesehen) die Füße vorne auf die Sturzbügel legen. Wir freuen uns schon drauf mit den Motorrädern im Tiefwasser an der Ampel oder im Stau stehenbleiben zu müssen.

 

 

 

Die Menschen hier müssen mal aus sehr unterschiedlichen Regionen hierher gekommen sein. In einem Telefonshop sitzen 7 Frauen nebeneinander an Schaltern und verkaufen Handy-Verträge. Nach dem Aussehen von Haaren, Haut und Augen kommen sie alle aus verschiedenen Ecken der Welt. Wir bekamen dort zwei Prepaid Karten mit mtl. 120 Telefon min., 500GB, 30 SMS für 22500 COP, das sind etwa 7,50 € pro Karte. Das war schon mal gut, so sind wir einen Schritt weiter und können uns sogar gegenseitig anrufen.

 

 

 

Nachmittags konnten wir dann noch zuschauen wie eine Großfamilie am Strand mit einem Boot und von Hand ein Fischnetz einholten. Fische waren nur kleine drin, dafür waren die Pelikane um so größer die rundum schon lauerten. Danach sind wir dann durch die kolonialistisch geprägte Altstadt getingelt. Sehr schön, aber irgendwann waren wir dann doch doch platt, haben noch eine Pizza gegessen und sind mit dem Taxi ins Hotel.

 

 

 

Das Abholen der Motorräder aus dem Hafen gestaltet sich schwierig. Unser „Agent“ teilt mit, dass die Fracht laut Papieren nicht bezahlt sei, und deshalb erst noch bezahlt werden müsste. (Haben wir aber schon an unsere Spedition bezahlt vor 8 Wochen). Der Hafen möchte auch gerne eine Unfall- und Krankenversicherung sehen, für den Fall dass uns auf dem Hafengelände was auf den Kopf fällt (Unfallversicherung haben wir nicht) Außerdem würden sich die Versicherungen das Geld vom Hafen zurückholen wenn die Schuld haben. Was soll das?

 

 

 

Wir haben erstmal das Hotel für eine Nacht verlängert (kostet online 40% weniger als direkt am Thresen). Wir haben es ja nicht eilig, wie schön. Außerdem kann ich dann das Motorradfahren noch etwas herausschieben. Bei 35° und 95 % Luftfeuchte und der Verkehrsdichte habe ich davor etwas Panik.

 

 

 

Selbst hier in der Großstadt sehen wir viele Vögel: Großer weißer Reiher, kleiner weißer Reiher, Pelikane (grau/schwarz), schlaue schwarze Vögel zwischen Amsel und Rabe, schöne grüne amselgroße Vögel, riesige Seevögel zwischen den Hochhäusern (Albatrosse)

 

Und hat es eigentlich was zu sagen, dass über der Stadt Geier fliegen?

 

 

 

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Kommentare: 3
  • #1

    Hanno&Antje&Otto (Sonntag, 19 Juni 2016 23:30)

    ... Schön,dass ihr gut angekommen seid.

    ... spannend wird es, wie teuer das abholen der maschinen wird, riecht ein wenig nach "ich möchte bitte auch ein wenig extra geld"

  • #2

    Heike (Mittwoch, 22 Juni 2016 07:21)

    Ihr Lieben, viel Spaß weiterhin und Gudrun, ich kann dich verstehen, von wegen Moped fahren bei der Hitze und dem Verkehr, aber mit der BMW wird das schon gehen.
    Bis bald

  • #3

    Schröder-Kaiser, Petra (Dienstag, 12 Juli 2016 20:41)

    Es wird schon alles gut laufen......